EIN TOLLES DRITTEL UND EINE LEHRSTUNDE IM GEPFLEGTEN BALLSPORT - 23. August 2022
EIN TOLLES DRITTEL UND EINE LEHRSTUNDE IM GEPFLEGTEN BALLSPORT
UHT Uetigen - UHC Uster
Mit Blitzlicht, Fangesängen und Krach, liefen die Teams in die gut gefüllte Preisegg-Halle. Spätestens bei den Starting-Six fühlten sich auch die Uetiger wie Vollprofis. Auf dem Spielfeld dauerte es knapp neun Minuten, bis die Usterner mit einem Doppelschlag die erste Duftmarke setzten. Unerschrocken und voller Kampfgeist reagierten die Uetiger innerhalb von wenigen Sekunden mit dem Anschlusstreffer und mittels Powerplaytor von Rothenbühler zum Ausgleich. Dieser legte an diesem Abend einen Kampfgeist an den Tag, als hätte er schon vor der Znünipause am Montagmorgen drei Ster Holz verarbeitet. Die Halle in Extase und obwohl Uster vor der Pause wieder mit drei Toren vorne lag, war es zweifelsohne ein starkes Uetiger Drittel.
Das 2:5 wäre ein schönes Schlussresultat gewesen, doch es folgten zwei weitere Drittel. Während bei Uetigen «Tschügge» zum Pausenschnupf einlud, konsultierten die Usterner ihre Pulsuhren und stellten fest, dass sie vermutlich noch ziemlich unter ihrer Pace gelaufen sind. Der zweite Abschnitt trägt den Titel «Herzlich willkommen im falschen Film» was vor allem daran lag, dass die Zürcher innert Minutentakt das Skore auf 3:12 schraubten. Zu erwähnen ist in dieser Phase nicht etwa der verschossene Penalty vom Heimteam (Name vom Spieler der Redaktion bekannt), sondern der dritte und doch erste Uetigen-Treffer durch Neo-Junior Phippu Rindlisbacher (Merci fürs Bier im Training). Bis zum Drittelsende führte Uster mit 3:17 und beeindruckte abermals mit schönen Kombinationen, gefühlten 97% Ballbesitz und filigraner Technik. Spätestens jetzt bemerkten alle Anwesenden, dass der Gegner vermutlich mehr als einmal pro Woche trainiert.
Dass Uster auch im Schlussdrittel nochmals zehn Tore markieren musste, empfanden nicht alle in der Turnhalle gleichermassen zufriedenstellend. Dennoch riss die Stimmung bis zum Schluss nicht ab und die Fangesänge gaben dem Team bis zum Ende das Gefühl, hier etwas «Grosses» erreicht zu haben. Den Sieg vom NLA-Vertreter daran festzumachen, dass Uster als drittgrösste Zürcherstadt, das grössere Einzugsgebiet als Uetigen hat, welches nicht mal einen eigenen Wikipedia-Eintrag geniesst, wäre vermutlich falsch. Aber die Spieler von Uster heissen halt auch Kulmala aus Finnland und Pražan aus Tschechien und nicht Stucki vom Otzenberg – auf dessen Hof übrigens erholsame Ferien auf dem Lande gebucht werden können. Nach dem Schlusspfiff und einer Ehrenrunde im Hexenkessel Preisegg, trug auch der sonst so erfolgsverwöhnte Assistenztrainer Rüegi seine erste Niederlage mit Fassung: «Früher oder später hätte diese Niederlage kommen müssen», so seine Worte. Der Trainer Marco Piani freute sich, dass endlich die Doppelbelastung mit Cup wegfällt und nun der Fokus voll auf der Meisterschaft liegt. Das Team bedankt sich beim UHC Uster für einen einseitigen aber durchaus spektakulären und fairen Abend und bei den Zuschauerinnen und Zuschauern für eine volle Halle mit toller Stimmung.